Riesel. Visitatio Mariae – Das Fest Mariä Heimsuchung erinnert an den Besuch der Gottesmutter Maria bei ihrer Cousine Elisabeth.
Dieses Ereignisses gedenkt die Kirchengemeinde Riesel immer am ersten Sonntag nach dem 2. Juli mit einer feierlichen Prozession hinauf zur am Waldrand Richtung Istrup gelegenen Kapelle.
Nach alter Sitte Brauch wird die Prozession von den Rieseler Schützen begleitet. Die ältesten Statuten datieren vom 27. Mai 1746. Der Artikel 26 dieser Fassung beschreibt die enge Verbundenheit der Schützen mit dem Glauben.
Es heißt dort wörtlich: „Weil alljährlich auf Mariä-Heimsuchung die von Alters her gelobte Prozession mit dem allerhochwürdigsten Gut gehalten wird, sollen zur größeren Veneration und Andacht 6 ehrbar gekleidete und aufgeputzte Schützen als Wache mit Gewehr kommandiert werden, die das aller-höchste Gut zu beiden Seiten begleiten. Ferner sollen die 4 jüngsten Schützen bei allen Stationen Maisträucher setzen…“.
Aufgrund behördlichen Verbotes fand von 1940 bis 1945 keine Prozession statt. Ab 1946 fand die Prozession wieder statt und seit 1947 auch wieder mit Beteiligung der Schützen – bis heute.
Die Corona Pandemie macht jedoch auch vor diesem Brauch keinen Halt. Sowohl die Prozession zu Mariä Heimsuchung als auch das Schützenfest der Sankt Georg Schützenbruderschaft Riesel fallen unter die nach der CoronaSchutzVerordnung nicht erlaubten Veranstaltungen.
Oberst Hartwig Lücke zu den Einschränkungen: „Unsere Statuten verpflichten uns zum Schutz unserer Kirchengemeinde die Prozession zu begleiten. In diesem Jahr muss die Prozession zum Schutz der Kirchengemeinde jedoch leider ausfallen. Es findet allein ein Gottesdienst unter Einhaltung der aktuellen Hygienebestimmungen statt.“
Als Zeichen der Gemeinschaft heißt es trotz Abstand Flagge zeigen und in Stille der Opfer der beiden Weltkriege gedenken.
Die Kranzniederlegung am Ehrenmal neben der Kirche erfolgt in diesem Jahr ohne das Spalier der Schützen.
„Gerade in dieser Zeit sollen wir alle unsere Fahnen hissen und uns der dunklen Zeit der beiden Kriege erinnern,“ appelliert Hartwig Lücke an alle Dorfbewohner.
Für alle Schützen der Rieseler St. Georg Bruderschaft gibt es ein kleines Trostpflaster. Der erste Dechant Dominik Reineke erklärt: „Für jeden Schützen unserer Bruderschaft halten wir am Samstag 04. Juli zwischen 15:00 und 17:00 Uhr auf dem Rieseler Kirchplatz einen Träger Rheder Pils von dem Festwirt Günther Hoblitz sowie Gutscheine des Partyservices Willi Lange und des Grillrestaurants Bauern-Deele, Inhaber Christopher Stein, bereit.“ Die Ausgabe erfolgt unter Einhaltung der aktuellen Hygienebestimmungen. Alle Schützen sind daher verpflichtet, eine Mund und Nase bedeckende Maske zu tragen. Die Gutscheine sind bis zum 30.09.2020 einlösbar
Dominik Reineke führt weiter aus: „Der Verzehr der Getränke ist vor Ort leider nicht gestattet. Uns alle verbindet die Hoffnung, dass wir im kommenden Jahr sowohl in Riesel als auch in allen anderen Ortschaften wieder gemeinsam Schützenfest feiern und unsere Prozession zu Mariä Heimsuchung begleiten können.“